Die große Liebe / Hanns-Josef Ortheil

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Kommentare: 6
  • #1

    Doro (Donnerstag, 27 Oktober 2016 09:40)

    "Die Liebe" von Hilde Domin

    Die Liebe
    sitzt in der Sonne
    auf einer Mauer und räkelt sich
    für jeden zu sehn
    Niemand hat sie gerufen
    niemand könnte sie wegschicken

    auch wenn sie störte
    Woher kam sie als die kam?
    Man sieht selbst die Katze kommen
    oder ein Gedicht auf dem Papier
    Und der dunkelfüßige Traum
    stellt sich nicht aus
    Die Mauer ist leer

    wo die Liebe saß
    Wohin ging sie als sie ging?
    Selbst der Tod, selbst die Träne
    läßt eine Spur

  • #2

    Manfred (Dienstag, 01 November 2016 14:43)

    Gedanken während des Lesens
    Geht es Euch auch so? - Manchmal hat man den Anfang eines Buches gelesen - oder sogar schon die erste Hälfte, und dann kommt der Moment, wo man unsicher wird: Soll ich weiterlesen - oder die Zeit sinnvoller nutzen für etwas, das (angeblich?) besser sein soll? Andererseits: Der Lesekreis hat (mehrheitlich) ein Buch befürwortet, und deshalb ist wohl die Aussicht auf lohnende Lektüre berechtigt.
    Dennoch ist manchmal auch eine Zwischenbilanz interessant. Beispielsweise nach dem ersten Drittel der "Großen Liebe" könnte der Verdacht aufkommen: Ist das ein banaler Reisebericht oder eine seichte Romantik-Komödie? Wie ergeht es Euch nach diesem Einschnitt? Und: warum wird die Fortsetzung tatsächlich besser?
    Auf Eure Meinung bin ich gespannt!
    M.

  • #3

    Doro (Dienstag, 01 November 2016 22:10)

    Ich habe mich so auf dieses Buch gefreut, weil es so viele Stimmen bekommen hatte, "es musste gut sein". Aber nach den ersten Seiten (noch während des ersten Solo-Abendessens) habe ich es erst einmal zu Seite gelegt. Ich hab' ja noch Zeit.
    Dann habe ich das Buch "Schnell, dein Leben" von Sylvie Schenk angefangen. Hier war jede Seite, jeder Satz und jedes Wort überzeugend, treffend und wichtig. Nicht eine einzige Sekunde habe ich an Zwischenbilanz oder "erst einmal weglegen" gedacht.
    Aber natürlich nehme ich unsere Lektüre auch wieder zur Hand. Mal sehen. :-)

  • #4

    MaKa (Dienstag, 08 November 2016 17:30)

    Hanns-Josef Ortheil hat eine wunderschöne und poesievolle Sprache. Inhaltlich war "Die große Liebe" aber für mich etwas enttäuschend, da die Handlung ziemlich ins Triviale abrutschte.

  • #5

    Karin (Samstag, 26 November 2016 10:03)

    Auch ich habe bei der Abstimmung für "die große Liebe" gestimmt, da ich schon andere gute Bücher von Hanns-Josef Ortheil gelesen habe. Das heißt aber nicht, dass einem alle Bücher gefallen müssen, auch wenn der Autor 2016 den Hannelore-Greve-Literaturpreis der Hamburger Autorenvereinigung für "herausragende Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur" erhalten hat.

  • #6

    Claudia Bongers (Donnerstag, 01 Dezember 2016 23:02)

    Sinnlich, spannend bis zur letzten Seite, es war für mich ein Lesegenuss.
    Der Autor hat mich von der ersten Seite an mit auf die Reise genommen: an die italienische Mittelmeer-Küste. Er beschreibt die Atmospähre, in jedem Augenblick, habe ich es unmittelbar nachempfunden. Ich dachte gleich müsste etwas Schlimmes passieren, etwas, was die Liebenden auseinander bringt. Aber es ist "nur" die Große Liebe...
    Jedes Umblättern einer Seite ist Freude, Vorfreude, Spannung, Erwartung und (leider) auch, was dem Buch aber keinen Abbruch tut, Wehmut, weil man sich immer weiter dem Ende des Buches nähert - dem Ende eines wirklichen Hochgenusses!