Winter in Maine / Gerard Donovan

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Kommentare: 2
  • #1

    Karin (Mittwoch, 14 Februar 2018 14:53)

    Da ich dieses Buch mit vorgeschlagen habe, aber leider bei der Diskussion nicht dabei sein kann, möchte ich hier ein paar Gedanken aufschreiben:
    Frau Olzog, Buchhändlerin in Moers, schrieb im vorigen Monat in der NRZ über ihre Auswahl-Kriterien für Privat-Lektüre: "Wenn der erste Satz spannend ist ... dann werde ich in die Geschichte hineingezogen!" Auf Gerard Donovans Roman trifft diese Aussage ja perfekt zu: "Ich glaube, ich habe den Schuss gehört." Jetzt will doch jede(r) wissen: War das wirklich ein Schuss? (Die vage Formulierung: "Ich glaube" macht neugierig ...). Außerdem ist ja noch offen: Wer hat geschossen? Auf wen oder was? Und war es ein Treffer? Wir müssen weiterlesen. Also: Ein geglückter Anfang!

  • #2

    Manfred (Mittwoch, 14 Februar 2018 15:04)

    Der Schauplatz bestimmt hier die Atmosphäre: Dies ist der nordöstlichste Staat der USA, abgelegen, dünn besiedelt, rau (S. 145: fast ein halbes Jahr verschneit...). Gleich der Anfang des Romans deutet an; Gefahr!
    Wäre nach diesem Auftakt eine Art Wild-West-Schießerei zu erwarten? Schon das Motto von Marc Aurel spricht dagegen. Dieser römische Kaiser und zugleich Philosoph aus dem 2. Jahrhundert, vertrat ein Ideal der Entsagung und Pflichterfüllung, das eine ernsthafte Fragestellung nach sich zieht. Schließlich benennt der Erzähler seinen Hund nach Thomas Hobbes, dem englischen Staatsdenker des 17. Jahrhunderts, der ein Ende "des Krieges aller gegen alle" durch Gehorsam gegenüber den Gesetzen erwartete.
    Glücklicherweise gibt es genügend Gegengewicht zu den schwierigen Fragen der Philosophie: Die Freude des Erzählers an Literatur, Bäumen und Tieren!