Die Hochzeit der Chani Kaufmann / Eve Harris

 

Im Roman von Eve Harris geht es um eine orthodoxe Eheanbahnung im Jahr 2008 in London. Eine andere Parallelgeschichte zeigt ein Paar, das sich 1982 an der Hebräischen Universität in Jerusalem kennenlernt und sich freiwillig den strengen Regeln der Tora unterstellt. (keine Berührung vor der Ehe, unformige Röcke statt Jeans, das Tragen von Perücken, ...)

 

Der Leser bekommt kultur- und religionsgeschichtlich vertiefende Einblicke in das Leben und in die Tradition in orthodoxen Familien.

 

Bleibt die Liebe dort auf der Strecke?

Lassen sich die Menschen die Freiheit nehmen?

 

Zuerst kommen einem die Regeln und Rituale absolut realitätsfern und lebensfremd vor, aber dann verändert sich etwas. Dieses Buch hilft, Verständnis für andere Glaubensrichtungen, andere Welten und andere Lebensweiheiten aufzubringen.

 

Warum sollte die Religion, in die man hineingeboren wird, die richtige sein?

 

Eve Harris versteht es, sensibel und feinfühlig darüber einen Roman zu schreiben. Sie selbst hat an einer jüdisch-orthodoxen Mädchenschule in London unterrichtet.

 

Seite 203

"Schweigend gingen sie ein paar Schritte weiter. Ihr Geständnis ließ ihr Herz schwerelos werden."

 

Seite 204

"Ihre Blutungen waren nicht länger etwas Lästiges, sondern standen für die Möglichkeit, mit ihrem Mann neues Leben zu erschaffen oder sich nach einer Zeit der Enthaltsamkeit gegenseitig Glück zu schenken."

 

464 Seiten / 26,- €

 

(Dorothea Münnich)