Mein Name ist Leon / Kit de Waal

 

Der Roman ist die Diagnose eines familären Dramas aus Sicht des neunjährigen Leons. Seine Gefühle und Hoffnungen bleiben zu jeder Zeit für den Leser nachvollziehbar.

 

Liebe, Hass, Wut, Schuldgefühle, Hoffnungen, Ausweglosigkeit, ...

Das wird uns klar vor Augen geführt.

 

Im weitesten Sinne geht es um Rassismus in den 80er Jahren in England. Nach der Geburt seines Halbbruders Jake bekommt seine Mutter ihr Leben nicht mehr in den Griff und Leon kümmert sich um sie und um Jake. Väter spielen auch keine große Rolle, wenn es um Hilfe geht. Das klappt natürlich nur eine Weile, dann schaltet sich das Sozialamt ein.

 

Und damit werden die Sozialarbeiter zu seinem größten Feind, da er ihnen vorwirft, ihm seine Mutter und seinen Halbbruder weggenommen zu haben.

 

Kit de Waal schreibt mit viel Eindringlichkeit und Takt von Leons Nöten und er wächst einem ans Herz.

 

Seite 95

"Du bist so ein guter Junge, Leon. Ich bin leider nicht die beste Mum. Aber ich hab dich sehr lieb, weißt du." So fühlt sich der Sonnenschein an.

 

320 Seiten / 14,99 €

 

(Dorothea Münnich)